Legionellen Prävention
Das Vorkommen von Wasserkeimen
Es wird angenommen, dass die Zahl der Legionellen im Wasser in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat. Dies kann an den erfolgreichen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung zurückzuführen sein. Bakterien sind im Allgemeinen nicht zwingend gefährlich für den Menschen. Daher ist Panik vor Wasserkeimen in vielen Fällen unbegründet. Eine große Zahl von Bakterien befindet sich von Natur aus im Trinkwasser.
Wie viele verschiedene Arten sich in unserem Wasser befinden, ist unklar. Es wird davon ausgegangen, dass nur etwa ein Prozent der Bakterien bisher bekannt ist. Bakterien und Keime wachsen unterschiedlich schnell. Schnelle Arten können sich in rund acht Stunden auf über 16 Millionen vermehren. Das klingt zunächst eindrucksvoll. Wenn die verfügbare Nahrung für die Bakterien aufgebraucht ist, so folgt jedoch die so genannte Absterbephase. Von den Legionellen kennt man heute 48 verschiedene Arten. Die meisten von ihnen wurden in den 1980er Jahren identifiziert und kommen in Süßwasser natürlicherweise vor. Eine dieser Arten bevorzugt feuchten Erdboden.
Da die Legionellen Kochsalz nicht zu mögen scheinen, sind sie in See- und Salzwasser nicht aufzufinden. Jedoch findet man sie in Flüssen und Seen ebenso wie in Schlamm und im Erdboden. Von hier können sie ins Grundwasser und schließlich ins Trinkwassersystem gelangen. Hier können die Keime über einen längeren Zeitraum am Leben bleiben. Über das Vorkommen von Legionellen in der Natur gibt es sehr verschiedene Angaben.
Es wird zum Beispiel geschätzt, dass sie in Deutschland in bis zur drei Prozent der Trinkwasserproben vorkommen. In Seen und Flüssen in den USA sollen die Bakterien sogar zu 15 Prozent vorhanden sein. Die Ergebnisse sind jedoch nicht allzu wörtlich zu nehmen, da das Wasser bis vor wenigen Jahren nicht systematisch oder regelmäßig getestet wurde.
Dies hat sich in der letzten Zeit jedoch gebessert. Weitaus häufiger kommen Legionellen in öffentlichen Gebäuden vor. So waren bei Proben in den 1980er Jahren in Krankenhäusern im westlichen Ausland bis zu 70 Prozent des untersuchten Wassers positiv, was ein alarmierender Befund ist bzw. war.
Gefunden wurden die Keime außerdem in Hotels, Schulen, Schwimmbädern und Pflegeheimen. Bei privaten Haushalten liegen die Werte grob geschätzt zwischen 15 und 30 Prozent. Es wird von einer rückläufigen Tendenz ausgegangen.
Verunreinigungen im Wasser
Neben Bakterien werden auch manche Mineralien in höherer Konzentration nicht gerne im Trinkwasser gesehen, da sie ungesund sein können. Manche von ihnen gelten als toxisch, andere nicht. Aluminium ist eines von ihnen, andere sind Calcium und Chloride, Fluorid und Kalium.
Kupfer findet sich ebenso häufig wie Magnesium. Zahlreiche weitere kommen hinzu. Giftig sind Stoffe wie Arsen, Blei und Chrom. Andere Stoffe werden dem Trinkwasser zugesetzt. Etwa Chlor, mit dem Ziel einer Desinfektion. In hoher Dosierung ist jedoch auch Chlor schädlich, hoch dosiert sogar tödlich. Auch Phosphate oder Ozon werden teils zugesetzt.
Um Menschen vor diesen und anderen Stoffen im Wasser, wie also auch die Legionellen, zu schützen, sieht die Infektions-Kontrolle für die Trinkwasser-Verordnung unter anderem vor, dass das Wasser für den Gebrauch durch den Menschen frei sein muss von Krankheitserregern.
Zur Legionellen-Prophylaxe kommen weitere Paragraphen hinzu, etwa in Hinsicht auf die Konzentration möglicher Erreger im Wasser und auf den Bestand mikrobiologischer Lebewesen.
Hier werden auch Bedingungen festgehalten für Firmen, die Wasser gewinnen, aufbereiten und weiter verkaufen. Als Krankheitserreger gelten hier Viren, Bakterien, Pilze sowie Parasiten. Dabei gibt es eine Liste meldepflichtiger Krankheitserreger. Darunter fallen neben Hepatitis-Viren und Salmonellen auch die Legionellen-Bakterien. Paragraph 7 regelt die Grenzwerte für die entsprechenden Krankheitserreger.
Dabei gelten Algen, Insekten und Pilze in Europa als nicht wirklich gefährlich. Sie existieren zwar in Wasser und Leitungen, haben jedoch keine schädlichen Folgen bei Menschen. Wesentlich gravierender sind die Folgen von verschmutztem Wasser in Ländern der Dritten Welt. Dort kommt es durch vergiftetes Wasser immer wieder zu Epidemien. In Europa führen dagegen Bakterien und Viren immer wieder zu Erkrankungen beim Menschen. Auch hier muss deshalb auf sanitärtechnische Maßnahmen zur Einhaltung von Hygiene geachtet werden.
Neben den Vorschriften sollte man sich auch über mögliche Maßnahmen des Legionellenschutzes informieren. Erfahren Sie hier einige Methoden der Desinfektion.